Die Geschichte des vereins

Geschichte des „MGV-Concordia-Haren (Ems) e.V.“

 

Vorwegzuschicken ist, dass ich diesen kurzen Abriss einer umfangreicheren Abhandlung zur Chronik des Vereins von Herrn Norbert L. J. Tandecki übernommen habe, die dieser in der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Vereins veröffentlicht hat. Interessierte mögen dort weiterlesen. Zu berücksichtigen ist ferner, dass die langjährige Geschichte des MGV Concordia Haren/Ems sich in ihren Anfängen leider nur noch schwer rekonstruieren lässt, da fast alle schriftlichen Überlieferungen aus der Zeit von vor 1945 durch Kriegsereignisse verlorengingen. Insoweit ist man auf mündliche Berichte älterer Zeitgenossen angewiesen. 

 

Vermutlich als Vorläufer des „MGV-Concordia-Haren (Ems) e.V.“ trat am 22.10.1854 bei der Konsekration der Martinus-Kirche in Haren ein Chor auf, der sich „Harener Liedertafel“ nannte und 4-stimmige Chorsätze darbot. Genaues ist nicht bekannt, aber die Mitglieder dieses Chores dürften sich zumindest z.T. im 12 Jahre später 1866, zum Patronatsfest des hl. Martinus gegründeten MGV wiedergefunden haben. 60 Mitglieder haben damals die Gründungssatzung unterschrieben. Man verstand sich damals hauptsächlich als Chor zur Mitgestaltung kirchlicher Feiern. Schon seit 1875 traf sich der Chor zu den Übungsabenden in seinem Vereinslokal „Tinnegeiter“ in Haren. Diese Tradition sollte bis zum Jahr 2000 währen. 

 

In den ersten beiden Jahrzehnten wurde der Chor geleitet von dem Lehrer Clemens Wilken. Der Lehrer Heinrich Schimöller leitete den Chor von 1890 bis 1913. In seine Amtszeit fällt die Konsekration der neuen Harener Kirche, des „Emsland-Domes“ am 11.09.1911. Hier war der „MGV-Concordia-Haren (Ems) e.V.“ selbstverständlich beteiligt. Aber es wurden auch damals schon Ausflüge durchgeführt und es wurde die Geselligkeit gepflegt.

Ab 1913 hieß der Chorleiter dann Carl Hollenbach. Wiederum ein Lehrer. Er konnte den Chor leider nur 3 Jahre leiten, da am 20.10.1916 im 1. Weltkrieg fiel.

Mit dem Krieg kam auch das Chorleben zum Erliegen. Einige Mitglieder des Chores kehrten nicht zurück. Erst 1920 wurden die Aktivitäten unter dem Lehrer Büscher als Chorleiter wieder aufgenommen. Dieser wurde bereits 1922 von dem in Haren neu eingestellten Organisten und Küster Josef Niermann abgelöst.

Unter seiner Leitung fanden in den Jahren 1924, 1925 und 1926 Konzerte statt, an denen auch Chöre aus Aschendorf,Papenburg, Meppen, Sögel, Werlte, Wahn und dem benachbarten Holland teilnahmen.

Während der Zeit des NS-Staates gelang es dem Chor zunächst, sich unter dem Etikett des Kirchenchores der sog. „Gleichschaltung“ zu entziehen. An den „Kirchenchor“ trauten sich die Machthaber nicht so unmittelbar heran. Nichtsdestotrotz wurden die Zeiten für Chorarbeit zunehmend schwerer und ab dem Jahr 1941 ist unter dem Druck der Kriegswirren offenbar jegliche Aktivität erloschen.

In der Nachkriegszeit – während der Besetzung Harens durch polnische Staatsangehörige – war ebenfalls keine Chorarbeit möglich. Erst für den 1.11.1948 verzeichnet der Chronist wieder eine Generalversammlung. Hier wurden die Grundlagen für das Fortbestehen des Chores geschaffen.

 

Ab diesem Zeitpunkt gibt es dann auch verlässliche schriftliche Aufzeichnungen über die Choraktivitäten. Am 06.08.1950 feierte der Chor im Rahmen eines Bundessängerfestes des Emsländischen Sängerbundes unter Beteiligung von 15 Chören aus der näheren Umgebung sein 85-jähriges Bestehen.

Dann von 1954 bis 1957 war der Chor ohne festen Chorleiter, was zu einer Minimierung der Aktivitäten führte.

Von 1957 bis 2003 leitete Alfons Honnigfort den Chor. In dieser Phase erlebte der Chor zweifellos seine bisher produktivste Zeit.  

Über viele in die Amtszeit Alfons Honnigfort´s fallende Ereignisse könnte berichtet werden – insbesondere auch über den wachsenden Mitgliederbestand in dieser Zeit. Um den Rahmen dieses kleinen Berichtes aber nicht zu sprengen, beschränke ich mich auf einige wenige herausragende Punkte, die die Entwicklung des Chores sicher beeinflusst haben. Die Auswahl ist willkürlich. Ein anderer hätte sicherlich hierbei andere Akzente gesetzt:

26.06.1966 100-jähriges Bestehen des Chores. Verleihung der Zelter-Plakette im Rahmen eines Bundessängerfestes in Haren.

08.01.1967 Erstes weihnachtliches Singen im Saale Schepers.

Ab 1970 jeweils Weihnachtssingen und Sommergrillen im Altenheim Hof Beel (eine Tradition die bis zur Auflösung des Altenheimes im Jahre 1999 beibehalten wird. 

Seither wird das Weihnachtssingen und das Sommergrillen im zum Seniorenwohnheim umfunktionierten Harener Krankenhaus weitergeführt. 

19.08.1972 Konzert auf der Freitreppe des Schlosses Dankern.

29.10.1978 Erstes Chorkonzert Harener Chöre im Forum des Schulzentrums mit den Kirchenchören aus Wesuwe, Altharen, Altenberge und Rütenbrock auf Initiative des Chorleiters Alfons Honnigfort.

29.12.1978 Singen als Shanty-Chor anlässlich der Schifffahrts-Ausstellung im Forum des Schulzentrums. 

31.05.1981 Shanty-Singen anlässlich der Einweihung des Meppener Yachthafens.

17.10.1981 Jagdkonzert mit Beteiligung des Chores Polyhymnia Altenberge/Westf. und verschiedener Jagdhornbläsergruppen.

27/28.02.1982 Schallplattenaufnahme in der Ansgari-Turnhalle.

14-16.05.1982 Bundessängerfest in Haren zum 115-jährigen Bestehen des Chores.

Hier endet die Chronik des Herrn Tandecki. Im Anschluss gab es folgende weitere herausragende Ereignisse:

18.03.1984 Volkstümliches Konzert in Nordhorn mit den „Vechtekrainern“ und Tiroler Kapel aus Geesteren (NL). 

08.06.1984 Auftritt als Shanty-Chor beim Schifffahrtstag in Haren mit Ewald Christophers.

24.12.1985 Weihnachtssingen in der JVA Meppen-Versen.

05.05.1986 Auftritt als Shanty-Chor anlässlich der Einweihung des Harener Schifffahrtsmuseums. 

30.07.1987 Fernsehauftritt als Shanty-Chor in der Sendung “Hallo Niedersachsen“.

15.-17.09.2006 Mitgestaltung der 1. Harener Püntetage 

09.05.2009 Auftritt als Shanty-Chor auf dem 820. Hamburger Hafengeburtstag.

07.-09.08.2009 Auftritt als Shanty-Chor auf dem 11. “Saarspektakel”

19/20.09.2009 Der Chor richtet als Shanty-Chor ein Shantyfestival im Rahmen der 2. Harener Pünte-Tage aus.

 

Zu ergänzen ist, dass seither 3 weitere Tonträger als CD´s aufgenommen wurden. Eine mit klassischem, eine zweite mit Shanty-Liedgut und im Sommer 2007 eine CD mit Weihnachtsliedern.

Der Chor ist inzwischen in die Gaststätte Witte in Haren, Nordstraße 1 umgezogen. Die Proben finden Donnerstags von 20.00 - 22.00 h  statt.

Mit ca. 50 jährlichen Chorveranstaltungen, die sich von der musikalischen Umrahmung einer Goldhochzeit über Schiffstaufen und Firmenjubiläen, bis hin zu Auslandsreisen und –konzerten im Rahmen des Partnerschaftsforums der Stadt Haren erstrecken, ist der Chor gut ausgelastet. Daneben gibt es jährlich eine Chorfahrt immer im Wechsel mit und ohne Ehepartnerin.

Die Verteilung der Auftritte als Shanty-Chor und als Männergesangverein haben sich in der Vergangenheit mehr zum Shanty-Chor hin entwickelt.

Neben der Pflege des deutschen Liedes wird auch die Geselligkeit im Chor groß geschrieben. Dies dürfte der massgebliche Grund für den guten Zusammenhalt unter den Sängern sein, was sich auch herumgesprochen hat.

Gleichwohl liegt eine Schwierigkeit auch unseres Chores – wie wohl fast überall im Chorwesen – darin, jüngere Sänger zu finden, was sich im Laufe der Zeit nicht unbedingt förderlich für die Altersstruktur ausgewirkt hat. Hier wird künftig anzusetzen sein.

Wer Kontakt aufnehmen oder Eintreten möchte, sei herzlich eingeladen, erst einmal probehalber an den Übungsabenden teilzunehmen. 


Zu ergänzen ist noch, dass der Chor vom 01.01.2004 bis zu seinem leider viel zu frühen Tod am 25.03.2005 von Gregor Wagner geleitet wurde. Ab dieser Zeit bis zum 01.06.2005 wurde der Chor interimsweise von den beiden ausgebildeten Chorhelfern Heinz-Gerd Baumann und Hermann Steffens unter der Assistenz von Stephan Auth geleitet.

Vom 01.06.2005 bis zum 13.11.2008 war dann Richard Book unser Chorleiter.

In der Zeit vom 14.11.2008 bis zum 18.02.2010 wurde der  Chor wiederum von Heinz-Gerd Baumann und Stephan Auth interimsweise geleitet. Seither steht er unter der Leitung von Georg Kühn.

 

Haren (Ems), 26.02.2010

 

Hans Cosse (Schriftführer)

100-Jahr-Feier 1966
100-Jahr-Feier 1966

Schallplattenaufnahme 1981

in der Turnhalle

Vatertagstour nach Dankern

Vereinslokal Witte


Das Deckblatt der Speisekarte unseres ehemaligen Vereinslokals „Tinngeiter“.

Im Jahr 2000 sind wir dann zu Witte in die Nordstraße gezogen.